Reise zur Sonne

Der arglos-optimistische Mehmet ist aus der Provinz nach Istanbul gezogen, um dort sein Glück zu suchen. Er teilt sich mit mehreren anderen Jungen ein kleines Zimmer und hat sich erst kürzlich in Arzu verliebt, ein Mädchen, das in einer nahegelegenen Wäscherei arbeitet. Abends entdeckt er mit ihr Istanbul, während er tagsüber bei den Wasserwerken Löcher in unterirdischen Rohren ausfindig macht.
Als er nach einem Fußballspiel der türkischen Nationalmannschaft in ein Handgemenge gerät, hilft ihm ein Unbekannter aus der Patsche. Es ist Berzan, ein politisch bewusster und lebenserfahrener Mann. Auch Berzan stammt nicht aus Istanbul. Er ist aus dem Osten der Türkei in die Großstadt gekommen, um sich als Aktivist für die Rechte der Kurden einzusetzen. Gemeinsam mit Berzan erlebt Mehmet eine wunderbare Zeit. Das Leben könnte so schön sein, wenn da nicht die Politik wäre. Unter einem Vorwand wird Mehmet von der Polizei verhaftet, stundenlang verhört und sogar geschlagen. Nach seiner Entlassung gerät er vom Regen in die Traufe. Er verliert seine Wohnung und seinen Job, und auch seiner Beziehung zu Arzu werden mehr und mehr Steine in den Weg gelegt.
In den Nachrichten hört Mehmet, dass ein Toter am Rand der Autobahn gefunden wurde. Seine Befürchtung bestätigt sich: Berzan ist erschossen worden. Mehmet beschließt, den Toten in sein Heimatdorf zurückzubringen. Allein mit dem Sarg begibt er sich auf eine seltsame Odyssee Richtung Osten, der Sonne entgegen.
„Reise zur Sonne“ erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem jungen Türken und einem Kurden. Der Film entwirft ein lebendiges Bild von Istanbul und den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Konflikten in der Türkei.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Kurdistan, Türkei
Produktionsjahr1999
OriginaltitelGünese Yolculuk
ProduktionslandTürkei, Niederlande, BRD
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
Formate35 mm,16 mm, VHS
Länge104 Minuten
BuchYesim Ustaoglu
RegieYesim Ustaoglu
KameraYacak Zaleski
TonFrederic Helm, Christian Götz
MusikVlatko Stefanovski
SchnittNicolas Gaster
DarstellerNazmi Quirix, Newroz Baz, Mizgin Kapazan, Ara Güler
ProduktionIFR, Istanbul, Filmcompany Amsterdam, Medias Res, Berlin
AuszeichnungenBerlinale 1999: Blauer Engel für den besten europäischen Film über ein brisantes Thema, Friedensfilmpreis
GenreSpielfilm